Drehscheiben der Verwaltung

Altes und neues Rathaus in Sinzing

Der Altbau des Rathauses in Sinzing am Fährenweg 4 – zur Unterscheidung vom modernen Erweiterungsbau – der Einfachheit halber nun als „altes Rathaus“ bezeichnet, war 1905 als Schulhaus erbaut worden. Im Stil der Zeit war das Gebäude ein harmonischer Bau, mit geschweiftem Giebel im Süden und Walmdachabschluss im Norden. Die Nutzung als Rathaus erfolgte ab 1960, nachdem das neue Schulhaus in der Bergstraße fertig geworden war.

Die Zunahme der Einwohnerzahl der Großgemeinde Sinzing von rund 6000 auf über 8000 Einwohner in den letzten 30 Jahren zog auch einen Anstieg der Rathausbeschäftigten von 12 auf 24 nach sich, so dass sich im alten Rathaus Platznot bemerkbar machte. Außerdem war der Altbau dringend renovierungsbedürftig. Die seit 2005 aufgekommenen Überlegungen zur Lösung des Problems reiften zehn Jahre später zum Beschluss der Kernsanierung des alten Rathauses und zur Errichtung eines modernen Erweiterungsbaus. Nach einem Architektenwettbewerb wurde das neue Rathaus nach Plänen des Regensburger Architekturbüros Blasch als akzentuiert moderner Bau vom alten Rathaus abgesetzt, aber durch ein filigranes Stahl-Glas-Bauwerk mit diesem verbunden.

Nach der Grundsteinlegung im September 2016 wurde das neue Rathaus im Juni 2018 eröffnet. Der Neubau mit 650 m² Nutzfläche bietet im Untergeschoss neben der Haustechnik
Platz für die Registratur und das Archiv, im Erdgeschoss für das Bürgerservicecenter, im 1. Obergeschoss für die Hauptverwaltung mit Bürgermeistersitz, im 2. Obergeschoss für den Sitzungs- und Trausaal, übrigens mit einem Panoramablick auf den Ort und in das Labertal. Ein gelungener Einfall war ein über eine ganze Seite der Gebäude-Außenfassade
verlaufendes monumentales Schriftband mit den Namen der zur Großgemeinde gehörenden Ortsteile.

Nach der geglückten Sanierung auch des alten Rathauses konnten die Bürger das gesamte Rathaus am 28. September 2019 an einem „Tag der offenen Tür“ in Augenschein nehmen und die Fertigstellung von Rathaus und Umfeld gebührend mit einem kleinen Fest am „Tag der Städtebauförderung“ am 13. Mai 2023 feiern. Die Gesamtkosten beliefen sich für die insgesamt 1030 m² Büroflächen auf viereinhalb Millionen Euro. Durch das Zusammenspiel moderner Architektur mit dem behutsam renovierten historischen Rathausgebäude wollte
man dem Image einer modernen, zukunftsorientierten Gemeinde gerecht werden, die Tradition und Moderne achtet.